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Der Umsatz von Bitpanda fiel im Jahr 2022 um 80 % und verzeichnete einen Verlust von über 100 Millionen Dollar Euro (Anpassung)


Dass der Einbruch des Krypto-Markts das Wiener Fintech-Unicorn Bitpanda hart treffen würde, war den meisten Beobachter:innen der Branche klar. Wie hart der Einbruch aber wirklich ist, dass zeigt sich jetzt. Denn wie FinanceFWD berichtet, denen die Geschäftszahlen für das Jahr 2022 vorliegen, hat Bitpanda herbe Verluste hinnehmen müssen. Lag der Umsatz 2021 noch bei 477 Millionen Euro, ist er 2022 um etwa 80 Prozent auf nur mehr 90 Millionen Euro gefallen.

Der starke Abfall von 2021 auf 2022 ist kaum verwunderlich. 2021 eilten Bitcoin und Krypto-Assets auf neue Höhen zu, und die Krypto-Industrie boomte wie nie. 2022 kam dann durch US-Zinswende und Krypto-Crashes wie Terra/LUNA und FTX die Kehrtwende. Durch die Bank kam es in der Branche zu Massenkündigungen, auch bei den Wiener Bitpanda wurde hunderte Team-Mitglieder gegangen. Bei Bitpanda, wo man in den Jahren zuvor immer stolz war, profitabel zu wirtschaften, ist nun 2022 besonders bitter, dass ein satter Verlust auf der Bilanz steht – laut FinanceFWD belief er sich auf 116 Millionen Euro. Dabei hat eine außerplanmäßige Abschreibung von 33 Millionen Euro das Ergebnis zusätzlich nach unten gezogen.

„Die ganze Branche hatte mit einem Rückgang des Interesses zu kämpfen, was sich auf Krypto-Plattformen und Fintechs weltweit ausgewirkt hat – auch auf Bitpanda“, heißt es dazu seitens CEO Eric Demuth gegenüber FinanceFWD. Der Vergleich zu Coinbase, dem US-Marktführer, der einen Umsatzeinbruch von etwa 65 Prozent von 2021 auf 2022 erfahren habe, ist interessant. Bitpanda hat 80 Prozent eingebüßt, aber da sind die erwähnten Einmaleffekte von 33 Millionen Euro dabei.

Bitpanda-CEO: „Rückkehr des Unternehmens in die Gewinnzone“

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„Ich habe immer wiederholt, dass jetzt die Zeit ist, zu investieren, am Produkt zu arbeiten und weiter für die Zukunft zu planen. Wir haben 2022 genutzt, um in das zukünftige Wachstum unseres Geschäfts zu investieren, unsere Infrastruktur zu stärken und um Bitpanda Technology Solutions erfolgreich aufzubauen. In jedem Krypto-Zyklus konsolidiert sich der Markt, und jene Unternehmen, die investieren und ihr Produkt stetig verbessern, wachsen im nächsten Zyklus das 5- bis 10-Fache“, heißt es seitens Bitpanda-CEO Eric Demuth zu dem Bericht über die Fnanzzahlen.

„Darüber hinaus haben wir einen weiteren Fokus auf Vertrauen und Regulierung gesetzt, indem wir weiterhin in die regulatorische Compliance und weitere Lizenzen investiert haben. Beispielsweise stellte der Erhalt der BaFin-Lizenz im November 2022 einen wichtigen Meilenstein dar“, so Demuth weiter. „Wir sind daher zuversichtlich, dass sich die getätigten Investitionen in den kommenden Jahren absolut auszahlen werden, und können bereits eine signifikante Steigerung unseres Betriebsergebnis für das laufende Geschäftsjahr verzeichnen, was letztendlich zur Rückkehr des Unternehmens in die Gewinnzone führt. Ich würde sogar sagen, dass wir in der Pole-Position stehen, vor allen anderen in Europa,  sobald wir wieder eine positive Marktstimmung vorfinden.“

Fintech-Abwertungen: Auch die Bewertung von Bitpanda betroffen

Bewertung von Bitpanda leidet

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Auch hinsichtlich der Bewertung des Unternehmens, das 2021 in der Series C mit etwa 3,3 Milliarden Euro bewertet wurde, hat sich etwas getan. Wie berichtet, hat CEO Eric Demuth im Mai 2021 auf einer Konferenz gesagt, dass die Unternehmensbewertung heute eher bei bei 2,3 bis 2,7 Milliarden Euro liegen würde, also eine Abwertung von 30 bis 40 Prozent erfahren habe – für den Fall, zu dem Zeitpunkt würde ein neuer Investor einsteigen.

In dem Finanzbericht, der FinanceFWD vorliegt, heißt es zur Unternehmensbewertung: „Auf der Grundlage der Unternehmensbewertung in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro (2021: 3,3 Milliarden Euro; Unternehmenswert 2021 abgeleitet von der Series-C-Finanzierungsrunde) wurde die Rückstellung im Geschäftsjahr angepasst.“ Diese 1,3 Mrd. Euro könne man aber nicht auf die Bewertung durch Shareholder umlegen. Es handelt sich lediglich um eine „bilanzielle Bewertung gemäß österreichischer Bilanzierungsstandards der Rückstellungen für das Mitarbeiterprogramm“, heißt es aus dem Unternehmen.

Während Bitpanda also mit harten Umsatzeinbrüchen kämpft, wird im Hintergrund emsig am neuen AI-Produkt gearbeitet. Mitgründer Christian Trummer hat das Projekt über und erzählte erst kürzlich im Trending Topics-Interview darüber. Ziel ist, auf Basis von LLMs wie GPT von OpenAI einen digitalen Wealth Manager zu bauen. Man will sich wohl nicht darauf verlassen, dass der Krypto-Markt schnell wieder zurückkommt. 2024 könnte es aber spannend werden, denn da steht das nächste Bitcoin Halving an, und die MiCA-Regulierung der EU könnte für neue Impulse am Markt sorgen.

„In jedem Krypto-Zyklus konsolidiert sich der Markt, und jene Unternehmen, die investieren und ihr Produkt stetig verbessern, wachsen im nächsten Zyklus das Fünf- bis Zehnfache“, so Demuth.

Chris Trummer von Bitpanda über AI: „Erinnert an den Blockchain-Hype von 2018“

10:40 Uhr: Statements von Bitpanda-CEO Eric Demuth wurden ergänzt.

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Author: Kathryn Carter

Last Updated: 1700246042

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